Der Innovationsindikator misst die Innovationsleistung von 35 Ländern mithilfe von Indikatoren, die die gesamte Breite eines Innovationssystems abbilden. Er verdichtet diese Indikatoren anhand eines Gesamtindexes und ermöglicht damit ein Ranking der untersuchten Volkswirtschaften. Außerdem werden die Ergebnisse getrennt nach den fünf Subsystemen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft ausgewiesen.
Prof. Dieter Kempf
Präsident
Bundesverband der Deutschen Industrie
Deutschland belegt im Innovationsindikator 2020 erneut den 4. Platz. Für diese Kontinuität gibt es in der statistischen Auswertung einen Begriff: die Seitwärtsbewegung. Anders gesprochen, treten wir im Vergleich zu unseren Wettbewerbern auf der Stelle. Mit 54 Indexpunkten liegt Deutschland signifikant hinter der mit 74 Punkten wieder an der Spitze stehenden Schweiz zurück.
Die Bundesregierung hat mit der Perspektive 2025 eine neue Hightech-Strategie vorgestellt. Die Forschungszulage und der Pakt für Forschung und Innovation wurden umgesetzt. Gemeinsam mit der Wirtschaft plant sie, innerhalb von fünf Jahren 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren. Damit sollen Sprunginnovationen vorangetrieben und gänzlich neue Innovationsimpulse gesetzt werden. Die Regierung rechnet damit, Wissen aus der öffentlichen Forschung schneller und erfolgreicher im Markt zu integrieren und die Wirtschaft im Digitalisierungszeitalter bei ihrem Wandel hin zu einer Bioökonomie zu unterstützen.
Das Wissenschaftsjahr 2020 steht unter dem gleichnamigen Zeichen und ist für dieses Vorhaben sicherlich eine gute Flankierung. Doch viele der Maßnahmen und Instrumente sind noch weit davon entfernt, ihre Wirkung im Innovationssystem zu entfalten. Was wir jetzt brauchen, ist mehr Wandel durch Tempo: Die angepeilten 100 KI-Professuren müssen besetzt, der angekündigte 10-Milliarden-Zukunftsfonds befüllt, die Fachkräftelücke geschlossen und die Innovationsstrategien ressortübergreifend und entschlossen umgesetzt werden. Das erfordert unser aller Einsatz – für mehr Technologieoffenheit und Neugier in der Zukunft.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Prof. Dieter Kempf
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