Nachhaltigkeit
Empfehlungen
Nachhaltiges Wirtschaften vereint ökologische Verantwortung und ökonomische Ziele wie Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstandssteigerung. Ressourceneffizienz, Kreislaufprinzipien und Resilienz stärken langfristig Innovationen und die Marktposition. Entscheidend ist, dass ökonomische und nachhaltigkeitsbezogene Ziele in Einklang gebracht werden. Gleichzeitig müssen die Kosten nachhaltiger Transformationen möglichst gering gehalten werden, um wettbewerbliche Nachteile zu verringern.
In nicht wenigen Fällen eröffnet die nachhaltigkeitsorientierte Transformation der Wirtschaft aber auch neue Märkte, sodass die Wirtschafts- und Umweltziele Hand in Hand gehen können. Dazu gehören eine enge Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern sowie eine transparente Berichterstattung entlang der Wertschöpfungskette. Der Einsatz digitaler Technologien und klare Regulierungsrahmen können diese Entwicklungen zusätzlich fördern.
Die Innovationsförderung in der EU hat sich auch aus beihilferechtlichen Gründen stark auf die Entwicklung neuer Technologien konzentriert. Es ist unbestritten, dass disruptive Technologien eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung von Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit spielen. Dennoch wird oft übersehen, dass eine umfassende sozialökonomische Transformation der Wirtschaft in vielen Fällen vor allem von der Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle abhängt. Diese Modelle können zwar auf innovativen Technologien basieren, verlangen jedoch auch eine grundlegende Neugestaltung der gesamten Wertschöpfungsketten. Die Nutzung vorhandener Technologien zur Steigerung der Nachhaltigkeit stellt aber oft eine Herausforderung dar, weil bestehende Geschäftsmodelle kurzfristig oft wenig wirtschaftlich attraktiv sind. Um die nachhaltige Transformation der Wirtschaft zügiger voranzutreiben, sollten Förderprogramme umfassender gestaltet werden, damit die Entwicklung neuer zirkulärer Geschäftsmodelle gezielt unterstützt wird. Dazu sind geeignete rechtliche Rahmenbedingungen erforderlich. Synergien mit den über die European Circular Economy Stakeholder Platform koordinierten europäischen Förderungen beziehungsweise Programme mit Bezug zur Circular Economy können die Zielerreichung unterstützen.
Klima- und Umweltziele müssen nicht, aber können mit wirtschaftlichen Zielen, insbesondere mit wachstumsbezogenen Zielen, im Konflikt stehen. Um beide Zieldimensionen möglichst reibungsfrei zu erreichen, ist es wichtig, die Kosteneffizienz von klima- und umweltbezogenen Politiken stärker zu berücksichtigen. Besonders wirkungsvoll sind solche Maßnahmen, die auf marktlichen Mechanismen basieren, da diese in aller Regel eine optimale Anreizsteuerung erreichen können. Ein Beispiel hierfür ist der Emissionshandel, bei dem Unternehmen Zertifikate erwerben müssen, um CO2-Emissionen verursachen zu können. Dies fördert nicht nur Investitionen in bestehende nachhaltige Technologien, sondern auch Innovationen, da Unternehmen Anreize erhalten, effizientere Lösungen zu finden. Kosteneffiziente Ansätze ermöglichen es, Nachhaltigkeitsziele mit weniger finanziellen Mitteln zu erzielen, was besonders wichtig ist, da viele Länder und Unternehmen mit begrenzten Budgets arbeiten. Hinzu kommt, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen mit hohen wirtschaftlichen Kosten das Vertrauen in solche Initiativen gefährden können.
Im Bereich der Energieerzeugung und -verteilung kommt insbesondere der Digitalisierung eine Schlüsselrolle zu, um Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit zu erhöhen. Intelligente Mess- und Steuerungssysteme ermöglichen Echtzeitüberwachung und -regelung, erkennen Fehler früh und verbessern die Lastflusssteuerung. Maßnahmen wie Demand-Response, virtuelle Kraftwerke und dynamische Tarife passen den Verbrauch flexibel an die Erzeugung an, erleichtern die Integration fluktuierender erneuerbarer Energien und reduzieren teure Ausgleichsenergie. Predictive Maintenance senkt Betriebs- und Instandhaltungskosten, automatisierte Schutzfunktionen verkürzen Reaktionszeiten und können teuren Netzausbau verzögern. Richtig umgesetzt führen digitalisierte Smart Grids zu effizienterer Ressourcennutzung, geringerer Netzauslastung und niedrigeren Gesamtkosten. Wichtig dafür ist die Schaffung technischer und regulatorischer Rahmenbedingungen unter anderem bezüglich Cybersicherheit und Datenschutz.